Interview mit Jörg Tauss zum Beitritt in die Piratenpartei!
Allgemeines
Bunestagsabgeordneter wechselt zur Piratenpartei
Bundestagsabgeordneter Jörg Tauss tritt aus der SPD aus und denkt über einen Entritt in die Piratenpartei nach.
Update: Jörg Tauss hat den Antrag auf Mitgliedschaft in der Piratenpartei gestellt
Update: Jörg Tauss ist soeben in die Piratenpartei aufgenommen worden. Die Piratenpartei ist somit im Bundestag vertreten!
Er ist der Meinung, das es der falsche Weg ist eine Netzsperreninfrastruktur zu schaffen. Er stimme in sehr vielen Punkten weiterhin der SPD zu und bleibe im Herzen Sozialdemokrat.
Zitat Jörg Tauss „Damit dies geschieht, dazu braucht es mehr Piraten! Nicht nur in der PIRATENPARTEI, sondern auch in allen anderen Parteien. Damit das geschieht, bedarf es auch des Drucks einer jungen und modernen Bürgerrechtspartei für die Informationsgesellschaft und für ihre Herausforderungen. Deshalb sollen die Piraten ab jetzt meine neue politische Heimat sein. Die Piraten werden daher nicht nur im Wahlkampf auf meine Unterstützung und meine politische Erfahrung zählen können.“ Zitat Ende
Hier seine Rede zum zum Gesetz gegen Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen, nehmt Euch die 6 Minuten Zeit und hört einfach mal zu! Achtet auch auf seinen Aufruf „NICHT AUFZUGEBEN UND WEITER ZU KÄMPFEN“ bei ca. 4:10 Minuten.
Es zieht wirklich Kreise und wird hoffentlich immer mehr von den Menschen wahrgenommen. Redet mit Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen und denkt dran, gerade in Brandenburg werden noch Unterschriften für die Zulassung zur Bundestagswahl benötigt!
So ganz weiß ich allerdings noch nicht, ob ich das sooo gut finde. Immerhin läuft noch ein Ermittlungsverfahren gegen Ihn.
CDU für weitere Sperren
Es ist gerade mal einen Tag her, einem schwarzen Tag in Deutschland. Die Zensurinfrastruktur wird geschaffen und die großen Provider müssen die IP Adressen speichern. Ich brauch Euch sicher nicht zu sagen , wie „unsere“ Bundestagsabgeordneten gestimmt haben. Herr Koeppen und Herr Meckel haben natürlich für die Einrichtung der Sperren gestimmt. Es ist somit auch nachvollziehbar, warum die beiden nicht im geringsten auf meine E-Mails zu diesem Thema reagiert haben (geschrieben am 26.04.2009). Hier die komplette Liste aller Abgeordneten des Deutschen Bundestages mit Angabe, wie abgestimmt wurde.
Wie es weiter geht in Sachen Zensur, macht der CDU Abgeordnete Thomas Strobl in folgendem Artikel deutlich. Es wird „ernsthaft“ geprüft, ob man auch Webseiten , die „Killerspiele“ (Egoshooter) zum Inhalt haben, auf die Sperrliste setzen könnte. Zwar wurde noch gestern, zur Verabschiedung des Zensurgesetzes, davon gesprochen das es nur um Kinderpornografie gehe und NICHT um die Möglichkeit der Zensur, aber wie gesagt , das war Gestern. Wieder ein sehr schöner Beweis für die Glaubwürdigkeit vieler Politiker. Speziell SPD und CDU/CSU werden hoffentlich bei den kommenden Wahlen merken, wo das hinführen kann.
Wer bislang immer noch geglaubt hat es gehe um den Schutz von Kindern, wird hoffentlich jetzt endlich erkennen um was es wirklich geht!
Noch Unterschriften benötigt
Für die kommenden Wahlen werden noch Unterschriften benötigt, sodass die Piratenpartei an Diesen teilnehmen kann! Man geht natürlich keine Verpflichtungen ein. Es geht nur um die Zulassung zu Wahlen.
Hier geht es zum Formular für die Bundestagswahlen.
Hier geht es zum Formular für die Brandenburgische Landtagswahl.
Hier geht es zur Ausfüllhilfe (ist aber wirklich nicht schwer).
Anschrift, Name, Geburtsdatum und Unterschrift – mehr braucht man nicht einzutragen – die Beglaubigung wird von den Piraten eingeholt, darum braucht man sich selber nicht zu kümmern!
Sehr geehrte Frau von der Leyen
Ihre gebetsmühlenartigen Vorhaltungen über Prozentzahlen vergewaltigter Kinder ändern NICHTS an der Tatsache, dass die schlimmen Bilder NACH Ihrer Sperre weiter im Internet erreichbar sind. Sie sagen selbst, dass es sich um sehr gut organisierte Banden handelt, die diese schlimmen Sachen herstellen und veröffentlichen. Glauben Sie wirklich, dass gut organisierte Banden, die so clever sind immer wieder solche Inhalte zu produzieren und ins Netz zu stellen nicht in der Lage sind, die von Ihnen propagierte Lösung einer Sperre zu umgehen? Auch von Ihrer Partei und sicherlich auch von Ihnen selbst wird immer wieder Zivilcourage und Bürgermut gefordert, wenn es um das Einschreiten gegen Rassismus, Gewalt und Verbrechen in der realen Welt geht. Da Sie immer so gern den Bezug zum realen Leben ansprechen, warum fordern Sie in der virtuellen Welt plötzlich genau das Gegenteil? Warum wird nicht sofort und mit aller Härte des Gesetzes gegen die Hersteller und Verbreiter von Kinderpornografie vorgegangen? Warum sollen die Bürger dieses Landes die Augen vor diesen schlimmen Sachen verschließen? Warum gibt es keine Webseite, auf der die Bürger, sollten Sie auf dieses abscheulichen Seiten stoßen, diese melden können. Warum gibt es keine explizit eingerichtete E-Mailadresse an die sich Bürger in solchen Fällen wenden können? Warum werden solche Maßnahmen nicht beworben und publik gemacht?
Für mich persönlich ist Ihr Engagement einfach nur falsch eingesetzte Energie und es kommt mir so vor, als fühlten Sie sich als einzig wahre Streiterin für Recht und Schutz von Kindern. Überall um Sie herum ist das Böse und Sie müssen stark und standhaft sein, so das es den Kindern besser geht. Wann begreifen Sie endlich, dass effektiv etwas getan werden muss und, dass das Schließen der Augen vor abscheulichen Inhalten keine Vergewaltigung auch nur eines Kindes verhindert.
Zum Abschluss eine Sache noch, Sie sind seit 2005 Bundesfamilienministerin.
Warum wird gerade jetzt verstärkt von Ihnen dieses Thema angesprochen, warum gehen Sie erst jetzt so engagiert gegen Kinderpornografie vor? Warum also erst im November 2008 und nicht schon im November 2006? Gab es vor 2008 keine Kinderpornografie im Netz, oder waren die Kinder vor 2008 nicht schützenswert?
Die Bundestagswahlen fanden im September 2005 statt.
Es ist schon sehr komisch, das ein solches Thema gerade kurz vor den nächsten Bundestagswahlen verstärkt angesprochen wird. Ist es reiner Populismus oder geht es Ihnen wirklich um die Kinder. Raffen Sie sich auf, ändern Sie Ihre Meinung zum Wohle der Kinder und gegen Zensur im Internet.
Dieser Brief wurde von mir soeben an unsere Familienministerin gesendet.